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21.2.2013, 17:11 - Archiv

Audi-Chef Rupert Stadler: "Pilotiertes Fahren noch in diesem Jahrzehnt"

- System zum pilotierten Parken in Parkhäusern überzeugt die Experten - Künftig finden Autos von Audi selbsttätig in die nächste freie Parklücke - Audi erhält zwei US-Preise für pilotiertes Parken Mit einem Praxistest zum Pilotierten Fahren hat Audi vor Wochen bei der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas für grosse Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt nennt der Automobilhersteller erstmals einen konkreten Zeitpunkt für einen möglichen Strasseneinsatz: "Wir gehen davon aus, dass ein Serienautomobil mit pilotierter Fahrfunktion noch in diesem Jahrzehnt technisch realisierbar ist", sagte Audi Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler bei der 19. Handelsblatt-Jahrestagung in München. Audi habe während der CES gezeigt, wie ein Autopilot im Strassenverkehr auf Wunsch das Steuer übernehmen könne. Nun sei der Gesetzgeber gefragt, die Themen Verant-wortung und Haftung für pilotiertes Fahren zu regeln. Dabei ist für Stadler eines klar: "Bei einer progressiven Marke wie Audi wird der Fahrer auf jeden Fall immer selbst entscheiden, wann er diese Unterstützung will." Weiter ist er davon über¬zeugt, dass innovative Dienste, die über das reine Automobil hinausgehen, in Zu¬kunft einen wesentlichen Teil der Wertschöpfung einer Automarke ausmachen: "Das Auto der Zukunft transportiert nicht nur Passagiere, sondern auch Informationen", betonte der Audi Chef. Bei der Ausweitung der Assistenzfunktionen rückt künftig neben der Sensorik auch die Vernetzung des Autos mit seinem Fahrer, dem Internet und der Infrastruktur immer stärker in den Fokus. Bereits heute nimmt Audi hier mit umfassenden Sicherheits- und Komfortausstattungen sowie massgeschneiderten Internet-Diensten eine führende Rolle im Premium-Segment ein. Unter dem Begriff Audi connect bietet das Unternehmen seinen Kunden durchgängige Dienste an, die durch die intelligente Verknüpfung von Cloud- und Backend-Lösungen entstehen. Hierzu zählen unter anderem Verkehrsinformationen online, Google Earth und Street View, Wetter-, Flug- und Zugdaten sowie die Einbindung von Social Media Diensten wie Facebook und Twitter. "Ein Audi ist in jeder Hinsicht das grösste Mobile Device, das es gibt", sagte Stadler. Die Zeit, die der Fahrer im Auto verbringe, werde immer sicherer, informativer und von höherem Nutzwert "als sinnvoll genutzte Lebenszeit". Audi hat die Hardware in seinen Automobilen wie etwa Grafikchips oder die Rechen-Unit für Multimedia von den mehrjährigen Auto-Entwicklungszyklen entkoppelt. So bleibt sie stets auf dem neuesten Stand der hochdynamischen Elektronik-Industrie. Audi erhält zwei US-Preise für pilotiertes Parken Die Technologien, die Audi für das pilotierte Fahren der Zukunft konzipiert, finden auch bei US-Experten grosse Anerkennung. Die Zeitschrift "Popular Science" hat das Audi System für pilotiertes Parken in Parkhäusern zum "Product Of The Future" ernannt. Die Redaktion honoriert damit die wichtigsten Entwicklungen, die Audi auf der Consumer Electronics Show 2013 (CES) in Las Vegas präsentiert hat. Auch das Fachmedien-Netzwerk "The Verge" hat das neue Audi-System als "Beste Automobiltechnologie" der diesjährigen CES gewürdigt. Ricky Hudi, Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik bei Audi: "Die Auszeichnungen honorieren unsere Entwicklungs-arbeit und zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Das System steht unmittelbar vor dem Start in die Praxisphase - derzeit stattet Audi ein Parkhaus in Ingolstadt mit der notwendigen Technik aus. Mit der neuen Technologie können Autos selbsttätig in Parkhäusern und Tiefgaragen ein- und wieder ausparken. Der Fahrer aktiviert die Funktion mit Hilfe einer Smartphone-App. Der Zentralrechner im Parkhaus übernimmt Teile der Steuerungsfunktion und lotst das Fahrzeug per WLAN zum nächsten freien Parkplatz. Eine Laser-Sensorik im Parkhaus erfasst die Bewegungen des Autos, der Rechner verarbeitet sie zusammen mit weiteren Bewegungsdaten zu einer präzisen Lokalisierung. Er hält zudem eine Karte des Parkhauses bereit und erfasst die Belegung der Parkplätze. Auf Basis dieser Informationen nimmt er die Route vor - sie stellt sicher, dass das Fahrzeug vom Startpunkt bis zum Ziel einen frei befahrbaren Pfad erhält. Das Auto seinerseits überwacht während der Fahrt sein Umfeld mit zwölf Ultraschall-Sensoren; künftig werden hierfür noch vier Videokameras herangezogen. Audi arbeitet mit Hochdruck an einem ganzen Bündel von Technologien für das pilotierte Fahren. Sie werden den Fahrer nicht nur im Parkhaus unterstützen, sondern auch im Stau und beim Einparken in Parklücken und Garagen - immer dann, wenn er es wünscht.

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